Das Zusammenleben von Deutschen und Tschechen in einem Land oder als Nachbarn funktionierte in den vergangenen Jahrhunderten mal mehr und mal weniger gut. Die Auswirkungen von Ideologien und Kriegen führten vor allem im 20. Jahrhundert zu zahlreichen Konflikten, die in den Verbrechen der Nationalsozialisten auf der einen und in der Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen aus dem heutigen Gebiet der Tschechischen Republik gipfelte. Das Projekt soll versuchen, durch den Spaß bei der gemeinsamen Probenarbeit eine vertrauensvolle Basis für die deutsch-tschechische Nachbarschaft kommender Generationen zu schaffen.
Heute bildet die Grenze zu Tschechien mit 817 Kilometern neben der exakt gleich langen Grenze zu Österreich die längste zu einem deutschen Nachbarstaat. Das nachbarschaftliche Verhältnis zu Tschechien ist jedoch ausbaufähig, neben den Sprachunterschieden gilt es, wirtschaftliche Unterschiede und nicht zuletzt auch die konfliktreiche gemeinsame Geschichte zu überwinden.
In unserem Musicalprojekt TISA sollen über 100 deutsche und tschechische Schüler mehr über die Geschichte sowie über die konfliktreiche Verbindung ihrer Länder erfahren und gemeinsam an einer Musiktheaterproduktion arbeiten, die diese Geschichte zum Thema hat. Dabei verkörpern die Hauptdarsteller jeweils Personen ihres eigenen Landes in ihrer eigenen Sprache. Die einzelnen Szenen sind meist sprachlich einheitlich. Der Chor dagegen besteht aus Deutschen und Tschechen, die hier gemeinsam die jeweilige Nationalität darstellen. Die Band setzt sich komplett aus deutschen Schülern zusammen genau wie das Team von Bühnenbild und Kostümen.
Nach intensiven Proben in den eigenen Ländern gibt es zwei gemeinsame Probenphasen (Juni und September 2018), in denen die Szenen von der deutsch-tschechischen Regisseurin Jaroslava Zimová-Leufenová zusammengesetzt werden.
Neben der gemeinsamen Bühnenarbeit wird es bei den Probenphasen Zeit zum Kennenlernen bei diversen Besuchsprogrammen und Freizeitaktivitäten (z.B. beim Klettern) geben.
Česko-německý muzikál Tisá pojednává o lásce českého chlapce Tomáše a německé dívky Sabiny, kteří se setkají v malé české vesnici Tisá v roce 1945, na konci nacistické diktatury a krátce před začátkem odsunu sudetských Němců. Děsivé realitě se snaží uniknout lezením po skalách. Dále se děj muzikálu odehrává v poválečném Bavorsku, období Pražského jara 1968 a v neposlední řadě v komunitě horolezců v dnešní obci Tisá.
Projekt byl podpořen Česko-německým fondem budoucnosti a záštitu nad ním převzali Generální konzulka ČR v Mnichově Kristina Larischová a mluvčí Sudetoněmeckého krajanského sdružení, Bernd Posselt.